Maßnahmen retten Leben
Fast hätte der Rettungseinsatz abgebrochen werden müssen, weil das Fahrzeug mit der Drehleiter Probleme hatte, dicht genug an den Wohnblock zu gelangen. Ziel war es, die verunglückte Person, die hilflos in ihrer Wohnung in einem der oberen Stockwerke in einem Gebäude im Gebiet Talsand lag, über das Fenster mit der Drehleiter nach unten zu transportieren. Dort wartete bereits der Rettungswagen.
„Zufällig war ich der Einsatzleiter und habe das miterlebt. Letztlich hat es dann doch funktioniert, unsere Berufsfeuerwehrleute sind echte Profis und haben es, wenn auch mit Mühe, hinbekommen. Aber es war knapp und schwierig“, berichtet der Schwedter Feuerwehrchef Alexander Trenn. „Aber mir wurde klar, wir haben in Schwedt ein Problem. Wenn das an diesem Standort äußerst schwierig war, die Drehleiter in die richtige Position zu bringen, dann könnte das woanders in Schwedt auch der Fall sein“, sagte er sich.
Also beschloss er, mit seinen Feuerwehrkammeraden Probeeinsätze mit der Drehleiter durchzuführen. Und zwar an jenen Orten, wo es nach erster Augenscheinnahme klar war, dass es schwierig werden könnte. „Und das war es in der Tat, unter anderem in der Oderstraße oder bei den Wohnhäusern in der Vierradener Straße“, erinnert er sich. Dort, wo es sich um WOBAG-Gebäude handelte, lud er Denny Bäsler, als Leiter Hausverwaltung unter anderem für das Gebäudemanagement zuständig, mit hinzu, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Und er war begeistert über die Kooperationsbereitschaft, mit der der WOBAG-Vertreter auf die Feuerwehr zuging. „Er konnte sich selbst ein Bild machen, wie schwierig sich Rettungs- und Löscheinsätze an manchen Orten gestalten würden und hat unmittelbar reagiert“, erklärt der Feuerwehrchef. „Mit einem ganzen Bündel von kleineren und mittleren Bau- und Umgestaltungsmaßnahmen konnte die Situation entscheidend entschärft werden.“ Parkplätze wurden umverlegt, Bäume mussten gefällt oder gekürzt werden, damit die Drehleiter beim Manövrieren nicht hängen bleibt, Wege wurden gepflastert, Laternen umgestellt. Zäune wurden mit Reflektoren versehen, damit sie auch bei nächtlichen Einsätzen als Hindernis gut erkennbar waren. „Jedenfalls hat dieses Bündel von Maßnahmen dazu geführt, dass die Situation sich ganz entscheidend verbessert hat“, konstatiert Alexander Klemm. „Wir mussten exotische Forderungen aufstellen, weil wir mit exotischen Fahrzeugen unterwegs sind, die eine exotische Größe haben“, aber unsere Partner bei der WOBAG haben das Problem erkannt und wirklich schnell reagiert“, bekräftigt er.
„Das ist ja auch immens wichtig. Als Vermieter sind wir vor allem in der Pflicht, für die Sicherheit und Unversehrtheit unserer Mieterinnen und Mieter zu sorgen“, sagt der Schwedter WOBAG-Vorstand Matthias Stammert. „Da müssen wir auch Sorge dafür tragen, dass Feuerwehren und Rettungskräfte bei ihren Einsätzen nicht durch irgendwelche baulichen Einschränkungen behindert werden.“
„Man denkt, wenn man durch die Wohngebiete geht, dass doch viel Platz zwischen den einzelnen Gebäuden ist, aber wenn die Drehleiter dann erst einmal dasteht, sieht man erst, dass er dann manchmal doch nicht ausreicht. Und ich bin froh, dass wir gemeinsam mit der WOBAG eine Lösung hinbekommen haben. Denn wenn wir erst im Ernstfall feststellen müssen, dass wir nicht weiterkommen, kann es im schlimmsten Fall zu spät sein“, sagt Trenn.