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Tieren ein neues Zuhause schenken

Manchmal kommen die Tiere im Karton. „Es ist vorgekommen, dass einfach ein Wurf mit fünf Katzenkindern neben unser Auto gestellt wurde. Ohne Anschreiben, ohne Kommentar“, berichtet Marianne Herrmann vom Schwedter Tierheim. „Es gibt Leute, die machen es sich einfach, sich der Verantwortung für die Tiere zu entziehen, die sie einst erworben haben, die ihnen nun aber lästig geworden sind“, fügt ihre Kollegin Monika Bienst hinzu.

Doch das sind Ausnahmen. Die meisten Tiere, die im Schwedter Tierheim landen, werden entweder abgegeben, von Amts wegen ins Tierheim eingewiesen oder es sind Fundtiere, die herrenlos aufgegriffen wurden. Ihre neue Heimat im Park Heinrichslust – hier residiert das Tierheim auf dem Gelände der Schwedter Lebenshilfe – besteht aus mehreren Katzenzimmern mit einem großzügigen Auslauf und einer Hundezwingeranlage. Hier werden sie medizinisch betreut, gefüttert und – was die Hunde betrifft – auch regelmäßig ausgeführt. Drei festangestellte Mitarbeiterinnen und ganz viele ehrenamtliche Helfer sorgen dafür, dass sie ausreichend Bewegung erhalten und artgerecht gehalten werden.

Das ist nicht immer ganz einfach. Denn nicht wenige der Tiere, die im Tierheim aufgenommen werden, haben Auffälligkeiten. Da gibt es beispielsweise Athena, eine riesige Hündin, „die gegenüber Menschen total lieb ist, die aber absolute Killerinstinkte entwickelt, wenn sie auf Artgenossen trifft. Wenn wir sie ausführen, müssen wir darauf achten, dass wir unterwegs nicht auf andere Hunde treffen. Das würde im besten Fall stressig, im ungünstigen Fall gefährlich werden“, berichtet Monika Bienst. Und so manche Katze ist schon mehrfach im Tierheim gelandet. „Manche kommen wieder, nachdem wir sie weggegeben haben, Katzen kennen ihre Wege und lassen sich nichts vorschreiben“, sagt Monika Bienst.

Für die meisten der Tiere ist der Aufenthalt im vom Tierschutzverein „Schwedter Tierschützer e.V.“ betriebenen Heim nur eine kleine Episode in ihrem Hunde- oder Katzenleben, denn die Mannschaft des Heimes ist bestrebt, die Tiere so schnell es geht, weiter zu vermitteln. „Bei kleinen Hunden haben wir eine sehr gute Vermittlungsquote“, berichtet Marianne Herrmann. „Bei großen wird es schwieriger. Und bei besonders auffälligen Hunden kann es auch vorkommen, dass sie lange bei uns bleiben, weil niemand sie haben will“, fügt sie hinzu.

Die Tiere wieder an neue Besitzer zu vermitteln ist eine Notwendigkeit, denn die Zahl der Plätze ist begrenzt. Das Tierheim hat Platz für 15 Katzen und zehn Hunde. „Wir haben keine Genehmigung, Kampfhunde bei uns aufzunehmen. Die vermitteln wir in andere Tierheime“, erklärt Monika Bienst. Und auch für die Aufnahme von verwilderten Katzen fehlt dem Tierheim die nötige Infrastruktur. „Um die verwilderten Katzen, die es in Schwedt gibt, kümmern sich unsere ehrenamtlichen Helfer, indem sie Futterstellen, die wir im Stadtgebiet eingerichtet haben, betreuen. Und wir sorgen dafür, dass diese Katzen, wenn wir sie denn einmal zu fassen kriegen, sterilisiert werden, damit die Zahl der verwilderten Katzen nicht noch größer wird“, sagt sie. Etwa 30 wild lebende Katzen gibt es derzeit in Schwedt, schätzt sie.

Um arbeiten zu können, ist das Tierheim auf Spenden und andere finanzielle Hilfen angewiesen. So unterstützt die Aktion „Menschen für Tiere e.V.“ die Einrichtung mit einer größeren Menge Geld. Auch die Stadt Schwedt steuert Geld bei, schließlich nimmt das Tierheim auch Tiere von Amtswegen auf. „Und dann gibt es viele Privatpersonen, die spenden“, sagt Marianne Herrmann. „Viele bringen uns Futter vorbei, andere spenden Geld.“ Geldspenden seien wichtig, denn auch die Tierärzte wollen bezahlt werden. „Und denen kann man keine Futterdosen vorbeibringen“, lacht Monika Bienst. Auch die Schwedter Wohnungsbaugenossenschaft hat in der Vergangenheit Geld für das Tierheim gespendet. „Es gehört zu einem guten Miteinander in unserer Stadt dazu, dass wir uns auch um die Tiere kümmern, die bei und mit uns Menschen leben“, sagt Genossenschaftsvorstand Matthias Stammert dazu. „Und auch um die Tiere, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr bei ihren Besitzern leben können, muss man sich kümmern. Das ist wichtig. Und das unterstützen wir gern.“

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